Dr. Martina Switalski beschäftigt sich seit langem intensiv mit Antisemitismus und der Geschichte des Landjudentums in Franken, insbesondere in Schnaittach, Ottensoos, Hüttenbach und Forth.
In ihrem Vortrag im Rahmen von „Wissenschaft macht Schule“ am 05.06.25 am CJT machte sie deutlich, wie jüdisches Leben über Jahrhunderte hinweg ein fester Bestandteil dieser ländlichen Region war. Sie schilderte den Alltag jüdischer Gemeinden, ihre religiösen Traditionen, aber vor allem auch ihre Schwierigkeiten aufgrund von Antisemitismus. Dabei gestaltete sie ihren Vortrag in einer sehr interaktiven Weise, welche die Aufmerksamkeit des Publikums steigerte und die Informationen fast spielerisch vermittelte.
Ein zentraler Fokus lag auf der Verfolgung und dem Antisemitismus gegenüber der jüdische Bevölkerung im Nationalsozialismus. Dr. Switalski zeigte, dass Ausgrenzung, Gewalt und Deportationen nicht nur in den großen Städten stattfanden, sondern auch in kleinen Dörfern und Gemeinden. Oft mit stillschweigender Duldung, aber auch aktiver Unterstützung der Nachbarn.
Besonders wichtig ist ihr auch der Blick auf die Gegenwart. Sie thematisierte beispielsweise Israel-bezogene antisemitische Verbrechen, welche aktuell leider in einer Vielzahl auftreten. Switalski warnte vor Antisemitismus, der nicht nur offen, sondern oft auch unterschwellig in Sprache und Denken fortbesteht. Zur Verdeutlichung sensibilisierte sie für Begriffe und Redewendungen aus dem Jiddischen, die unreflektiert im Alltag verwendet werden, und fordert einen bewussten Umgang mit Sprache.
Dr. Martina Switalski leistet einen Beitrag zur Erinnerungskultur in Franken und möchte eine bewusste Bewegung gegen Antisemitismus schaffen.
Cielo Aparicio Banos, 11c, Ina Lang, 11e

Dr. Martina Switalski