Rund 1500 Konkurrenten aus mehr als 37 Ländern hatten sich zur RoboCup-Weltmeisterschaft versammelt, die in Brasilien von stattfand. Unter den 24 Teams der Rettungsroboter auch das Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium Lauf mit Lehrer Rudolf Pausenberger.
Lauf/Salvador/Brasilien – Die Fahrkarte nach Brasilien war dem guten Abschneiden des Laufer Christoph-Jacob-Treu-Gymnasiums bei den „RoboCup German Open“ zu verdanken, die im März in Nürnberg stattgefunden hatten: Die Gruppe der unter 19-Jährigen wurde in Nürnberg Deutscher Meister.
Seit Jahren ist das CJT-Gymnasium in der „Rescue Robots League“ des RoboCups dabei. Dort erkunden Roboter die Situation in unwegsamem Gelände. Bei dem Wettbewerb wird ein Katastrophenfall simuliert, es geht darum, der Feuerwehr die Arbeit zu erleichtern – damit sie gezielt eingreifen kann und nicht unter Lebensgefahr lange suchen muss.
„Wir haben an unserer Schule zwei Gruppen“, erklärt Lehrer Rudolf Pausenberger, der den Wahlkurs Robotik ins Leben gerufen hat. „Seit 2018 die, die bei den Unis und Profis startet, das ist die Major-Liga. Sie wurde 2024 Zweite bei den German Open.“ Und dann gibt es ein Team in der Liga der bis zu 19-Jährigen, die sogenannte RMRC-Liga (rapidly manufactured robot competition). Es arbeitet seit einem Jahr an ihrem Roboter arbeitet und durfte nun nach Brasilien reisen.
Sieben Schüler – Markus Peltsarszky (12. Klasse), Elias Schramm (Q12), Jannis Arnet (12. Klasse), Moritz Reichl, Philipp Seyferth, Matthias Dick und Philipp Hock (alle 10e) – sowie Philipps Vater Alfred Hock und Rudolf Pausenberger machten sich also zum 12. Juli auf den Weg nach Salvador. „Es war eine ganz schöne Anspannung, gerade am Zoll“, sagt Rudolf Pausenberger, der die Jungs und zwei Roboter begleitete. Der zweite Roboter zur Reserve wurde im Wesentlichen durch Sponsoring der Motoren der Firma Faulhaber ermöglicht. Von Zuhause aus unterstützte Jonathan Baumann (11. Klasse) das Team.
Die Konkurrenz sei zwar nichts so umfangreich, wie 2024 bei der Weltmeisterschaft in Eindhoven gewesen, „aber trotzdem sehr stark. Im Vergleich zum letzten Jahr sind wir aber auch stark. Es macht richtig Spaß, unter solcher Konkurrenz anzutreten.“
Am ersten Wettbewerbstag stellte jede Gruppe einen Juror. „Im Zehnminutentakt prüften wir die Fähigkeiten der anderen Roboter. Inklusive Organisation, Auf- und Abbau. Dann den nächsten, dann den nächsten“, schreibt Pausenberger aus Brasilien.
Bis zu 50.000 Zuschauer und Interessierte waren zu dem „weltweit größten Robotik- und Künstliche Intelligenz-Event“, wie der Wettbewerb auf der Website bezeichnet wird, gekommen.
Die Vorrunden lagen hinter dem Team, der Punkte-Stand: CJT 1343, Slowenien 936 , Thailand 696. „Der Rest unter ferner liefen.“ Die Jugendlichen mussten die Hard- und Software schriftlich bis ins Detail beschreiben, das sei auch mit in die Wertung eingeflossen. „Wir sind das einzige Team, das dabei 100 Prozent erreicht hat“, so Pausenberger und fügt hinzu: „Man könnte sagen: Meine Jungs können weltweit auf Englisch die besten Aufsätze schreiben.“
Im Finale kam es darauf an, eine konstant verlässlich gute Leistung zu zeigen. Und das konnten, so Pausenbergers Vorab-Urteil, besonders die Thailänder. „Wir sind am Ende Vierter geworden, es hat uns im Finallauf die nötige Wettbewerbserfahrung gefehlt. In den Vorrunden wurden „nur“ die technischen Fähigkeiten des Roboters getestet und da standen wir noch überragend da: Die Herausforderungen sind in fünf Klassen eingeteilt, für die es auch Preise gibt: Beste in der Klasse Innovation, Mobilität, Geschicklichkeit, das ist vor allem der Roboterarm, Sensorik, im Wesentlichen Bilderkennung mit KI, und Autonomie . Wir haben alle fünf gewonnen und erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs tatsächliche Autonomie bewiesen“, jubelt Pausenberger. „Aber der Finallauf ist komplexer, auch im Zusammenspiel der Mannschaft. Und der zählt für das Ergebnis, nicht die Vorrunden. Na gut, Vierter ist objektiv auch nicht übel und die vier Klassensiege machen uns ziemlich froh.".
Die Kosten von rund 18 000 Euro konnten durch Sponsoring, vor allem aus der Region in Höhe von rund 5000 Euro gedeckt werden. Etwa 12 000 Euro hat dann die Bayerische Staatskanzlei aufgefüllt. „Was darüber hinausgeht, deckten zwei sehr großzügige Eltern ab.“ Die Sehenswürdigkeiten von Salvador de Bahia konnte die Gruppe am letzten Tag doch noch abklappern – „Ein Tag Urlaub nach all der Anspannung“, so der Lehrer.
Zur RoboCup-WM 2027 müssen die Schüler nicht so weit fahren: Sie wird in Nürnberg stattfinden, wie die Technische Hochschule Nürnberg bekannt gibt.
Am Schulfest des CJT, das am Samstag, 26. Juli, stattfindet, führt das Team den Roboter in dem nachgebauten Wettbewerbsparcours vor.
Konzentriert beim Roboterbau
Unsere beiden Operateure in der Vorrunde ...